FFH-Gebiet |
Das FFH-ProgrammDas FFH-Gebiet liegt zwischen den Vorpommerschen Kleinstädten Gützkow im Westen und Wolgast im Osten. Es beginnt im Osten am Peenestrom und folgt dem Brebowbach landeinwärts, integriert Teile des Spechtwaldes ( Abt. 2251,Abt. 2252) geht in das Staatliche Forstrevier Buddenhagen erweitert sich hier um dann über eine schmale Ackerbrücke in den westlichen Teil des Karlsburger Holzes und nach Überschreiten der Bahnlinie gehört das Oldenburger Holz auch dazu. Es um fasst insgesamt eine Fläche von 64,16 Hektar im Spechtwald, 16,18 Hektar Wiese, die so genannte „Försterwiese“. Bei der Wiese handelt sich um eine reine Waldwiese da sie von Wald eingeschlossen wird. Die anderen Wiesen liegen im Osten des Waldes und grenzen sowohl an den Spechtwald als auch an den Brebowbach. Ferner kommen noch kleine Flächen Verkehrsflächen u. als etwas Wasser hinzu, so dass sich 81,03 ha ergeben. Eingeschlossen sind weitere 3,18 ha welche nicht im Eigentum der Spechtwald GbR sind. Im FFH-Gebiet „Ostvorpommersche Waldlandschaft mit Brebowbach“ ist es das Erhaltungsziel möglichst naturnahe Waldbestände und einen naturnahen Wasserhaushalt zu entwickeln. Die Schutzerfordernisse dieses Schutzgebietes sind definiert als: „Erhalt und Förderung des charakteristischen rotbuchendominierten Baumartenspektrums und der typischen Bodenvegetation auf bodensauren armen bis kalkhaltig –neutralen , mittleren bis reichen Standorten insbesondere mit Begünstigung und Förderung natürlichen Bestandesstrukturen mit hohen Altbaum- und Totholz - Anteilen und charakteristischen Arteninventar sowie von Naturverjüngung.Kartenausschnitt FFH [Abt.2251 u. 2252]– Gebiet der Forsteinrichtung von 1990 Hierbei geht es insbesondere um folgende Arten, welche in diesem Gebiet in ihren Bestandeszahlen tlw. stark rückläufig sind. Hierzu zählen unter anderem der Zweckschnäpper, der Mittelspecht, der Schwarzstorch, der Waldwasserläufer, der Kranich und der besonders seltene Schreiadler und der Fischotter etc. Durch die erheblichen Grundwasserabsenkungen auch innerhalb der FFH – Gebiet im Süden des Spechtwaldes ist die laufende Mineralisierung der Niedermoorflächen ungebremst. Dadurch wird die dringend erforderliche Wiedervernässung der ehemaligen Bruchwälder immer schwieriger. Denn nach wie vor, haben die rechtlichen Bindungen Bestand in der Form das oberliegende Flächen zu entwässern sind und der ungehinderte Wasserfluss zugarantieren ist. Besonders nachteilig wirken sich hierbei die künstliche Kanalsysteme aus, welche die Funktion der natürlichen Fließgewässer tlw. vollständig aufheben. Dieses trifft innerhalb des Spechtwaldes für den östlichen Waldrandbereich zu. Im weiteren läst sich für das Gebiet zusammenfassen, dass in den letzten 30 Jahren die forstliche Nutzung zu ungunsten der natürlichen Wälder stark erweitert wurde. Vor allem wurde die fremdländischen Baumarten nach vorher gegangenen Kahlschlägen zum Anbau gebracht, hier zu gehören Weißerle, Japan Lärche und Hybridpappel. Zu erkennen sind diese Flächen auf der o.g. Karte südlich der Ziffer 2251. Baumartenwechsel hinzu Stanortheimischen LaubmischwäldernIn Folge der FFH Ausweisung wurden Waldbereiche mit in dieses Gebiet mit aufgenommen, welche in ihrer Naturnähe dem Entwicklungsziel nicht entsprechen. Diese Bestände wurden ausschließlich zur Erhöhung der Holzproduktion in der jüngeren Geschichte angebaut. Im Spechtwald handelt sich um in der 1 bis 3 Altersklasse stehende Nadelforstmonokluturen, diese sind in nachfolgenden in Tabelle V. dargestellt. Planung/ ZielAls Bestandteil des FFH-Gebietes „Ostvorpommersche Waldlandschaft mit Brebowbach“ ist es das Erhaltungsziel möglichst naturnahe Waldbestände zu entwickeln. Diese Nadelholzkulturen entsprechen keinem naturnahen Zustand. Innerhalb des FFH – Gebietes wurden wie oben dargestellt bereits die ersten Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Stabilität aus eigenen Mitteln umgesetzt. Im Weiteren wäre wünschenswert, wenn die zukünftigen Maßnahmen im Hinblick auf die Wiederherstellung der natürlichen Waldbestockung durch das Land entsprechend gefördert würden. Seitens der Eigentümer besteht die Hoffnung, dass alle freiwilligen Leistungen in solchen Gebieten eine tatsächliche Unterstützung erhalten.
Tabelle V: Nichtstandortsheimischen Nadelwaldbestände innerhalb des FFH Ökologische Störung/ geplante MaßnahmenAls Problem sind neben der einförmigen Schichtung der Nadeln auch die direkten Immissionen von Stickstoff, welche die Humusformen negativ beeinflussen. In Folge der in diesem Raum zu Zeiten der Kollektivierung bestehenden Großviehanlagen (z. B. In Groß Ernsthof, Rubkow und Lassan) kam es zu einem stark erhöhtem Stickstoffeintrag. Durch diesen werden krautigen Vegetationsformen einseitig zu starken Graswuchs verschoben. Das bedeutet das sich nach kurzer Zeit der Lichtstellung in diesen Beständen entwickelt, das Landreitgras (calamagrostis epigeus). Es breitet sich in den nach folgenden Jahren mit Hilfe seine Rhizome rasch weiter aus. Auf diese Art und Weise wird die natürliche Ansamung insbesondere der heimischen Laubbaumarten erschwert bzw. in fortgeschrittenen Stadien völlig unterbunden. Hierbei spielt wiederum der Wurzelfilz des Grases eine negative Rolle da es ein auf diese Art und Weise die jungen Bäume von lebenswichtigem Wasser abhält bzw. selbst zuviel verbraucht. Im Hinblick auf das gelingen derartiger „Voranbauten“ ist also der Zeitpunkt des noch günstigen Bodenzustandes besonders wichtig. In den kommen Jahren wird sich die Bestandesstruktur der Nadelbaumbestände stetig weiter verlichten und damit steigt die Notwendigkeit hier Maßnahmen zu ergreifen. In Folge der aktuellen Situation in diesen Bereich ist die Bedrohung durch die Schalenwildarten (Rotwild, Damwild, Rehwild) so hoch, das besondere Maßnahmen notwendig werden. Gerade in den vegetationsarmen Nadelforsten wären die jungen Laubholzpflanzen eine willkommene Nahrungserweiterung. Deshalb sind solche Kunstverjüngungen nicht ohne Schutzmaßnahmen in junge Waldbestände zu überführen. Für die Verbesserung des FFH Gebietes wäre es zu dem wünschenswert, wenn insbesondere das ehemals vorhandene Artenpotential wieder hergestellt werden könnte. Dazu gehören insbesondere die Baumarten wie Bergahorn, Winterlinde, Vogelkirsche, Aspe, Spitzahorn, Flatterulme in den Bruchbereichen. Aber gerade diese Baumarten unterliegen einem besonders hohen Verbissdruck, so dass hier notgedrungen Schutzmaßnahmen nötig werden. |
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