FFH-Gebiet
Habitatsbäume |
Erhalt und Entwicklung von seltenen Laubmischwälder
Schutz von markanten Baumgestalten bzw. Baumgruppen
Als Bestandteil des FFH-Gebietes „Ostvorpommersche Waldlandschaft mit Brebowbach“ ist es das Erhaltungsziel möglichst naturnahe heimischen Waldbestände zu entwickeln. Der Schutz alter heimischer Bäume entspricht genau dieser Zielstellung. Die Dimensionen lassen sich an dieser Stelle nicht exakt beziffern da hierzu spezielle Untersuchungen zum Arteninventar an diesen alten Bäumen notwendig sind. Im Rahmen dieser Dokumentation sind solche spezial Kartierungen jedoch nicht zu leisten. Es bleibt aber zu vermuten, dass gerade an diesen Baumstrukturen seltene Elemente der Flora und Fauna zu finden sind.
Ökologische Bewertung / geplante MaßnahmenDer ökologische Wert dieser Maßnahme bezieht sich hierbei auf die Tatsache, dass die herkömmlichen Waldstrukturen die natürlichen Alterungsphasen von Waldbäumen schon im jungen Alter durch Nutzung beenden. So werden z. B. Eichen im Alter von 140 bis 160 Jahren geerntet obwohl sie weit über 800 Jahre alt werden könnten. In diesen vielen Hundert Jahren können solche „Urwaldriesen“ dauerhaft Habitatstrukturen sichern die so nicht in Wirtschaftswäldern zu finden sind. So gibt es unzählige Insektenarten welche gerade auf solche Habitatstrukturen angewiesen sind um überleben zu können. Im Spechtwald konnten noch Reste solcher seltenen Käferpopulationen festgestellt werden. Diese zeigen wie bedeutsam gerade der Erhalt solcher Bäume ist. Bei der Kennzeichnung wurde hierauf viel Wert gelegt. So ist die Stieleiche mit einem Volumenanteil von über 50% vertreten. Zusammen mit den anderen Baumarten der natürlichen Waldgesellschaft wird ein Anteil von 89% erreicht. Zählt man die heimische Kiefer auf exponierten Standorten hinzu werden 96% erreicht. Dieses zeigt die ausschließliche Auswahl der heimischen Fauna.
Grafik: Vorratsstruktur in der jeweiligen Altersklasse im Bezug zum geschätztem Alter
Die Grafik zeigt das im Regelfall nur Bäume ausgewählt wurden die unmittelbar vor einer Nutzung gestanden hätten. Diese Bäume haben bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein hohes Maß an Habitatvielfalt und deshalb einen hohen ökologischen Wert. In den Fällen wo das Alter unter 100 Jahren liegt besteht die Ursache in einer möglichst vollständigen Wiedergabe der naturnahen Waldbestockung. Dieses trifft insbesondere für die Verbiss gefährdeten Baumarten zu wie z. B. Esche, Hainbuche, Bergahorn und Wildapfel zu. Innerhalb der FFH wurden markante Bäume bzw. Baugruppen mit einem Aluminiumnagel und einem blauen Nummerschild zur Identifizierung gekennzeichnet. Ziel ist es diese Bäume vollständig aus der Nutzung zu nehmen. Es wurden jeweils die Höhe, der BHD sowie die Wuchsform und ökologischen Besonderheiten aufgenommen u. im Excel – Programm bearbeitet. |
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