FFH-Gebiet

Naturschutzgebiet

Habitatsbäume

NSG Buddenhagener  Moor

Das NSG Buddenhagener Moor (NSG Verordnung vom 5.11.1990) liegt südlich der Bahnlinie zwischen den Ortschaften Buddenhagen und Hohendorf. Das Moor besteht aus zwei durch einen schmalen Kiessandrücken getrennte Moore sowie umgebenen Sand u. Kieshügeln.

Das kleinere südliche Moor wird eingestuft als nährstoffarmes Kesselmoor. Auf der alten Schwedischen Karte vor ca. 200 Jahren ist in diesem Bereich noch eine Wasserfläche zu erkennen. Der dargestellte See hatte exakt die Ausdehnung, wie Sie heute noch der Moorbereich besitzt. 

Der Schutzzweck des NSG Buddenhagener Moore besteht in dem Erhalt u. der Entwicklung der Torfmoos – Seggenrieden und Birken bzw. Kiefernbruchwälder. Insbesondere in den südlichen Bereichen sind leider nur noch vereinzelt offene Moorbereich, welche eine viel Zahl von seltenen Tier u. Pflanzenarten enthalten. So kommen Sonnentau, Sumpf – Porst, Gemeine Krähenbeere, Blasenbinse, Rosmarinheide, Rauschbeere der Mittelspecht etc. vor. In der Verordnung vom 20.07.1990 (GBL I. Nr.42) sind unter anderem die Umwandlung der Nadelforste sowie das Abräumen der Sekundär Vegetation in den Moorrandbereichen empfohlen.

Das gesamte Gebiet des NSG Buddenhagen Moore im Norden des Spechtwaldes ist stark beeinträchtigt und zwar in erster Linie durch das Absenken des Grundwasserspiegels. Der Charakter hat sich nach Aussagen der örtlichen Bevölkerung innerhalb der letzten 50 Jahre von einem nicht begehbaren Moor zu einem fast trockenen Birkenbruchwald entwickelt. Es ist mittlerweile so trocken, dass andere Baumarten wie Fichte und in Teilen sogar die Buche einwandert. Damit verbunden ist der fast vollständige Wechsel der krautigen Vegetation. In den meisten Bereichen besteht diese lediglich aus Pfeifengras, Adlerfarn, Drahtschmiele und vereinzelten Waldklee und Europäischem Siebenstern.

Diese zum Gebiet des NSG innerhalb des Spechtwaldes gehören Flächen bilden jedoch nur einen kleineren Teil des gesamten Gebietes. Der größere Bereich des NSG grenzt nördlich an und ist im Besitz des Landes M. – Vorpommern und war Führer Königlich Preußischer Waldbesitz in Vorpommern. Somit ergeben sich 27,69ha, welche direkt als Moor angesprochen werden und 19,64ha, welche die Rand- bzw. Innen liegenden Sand und Kieshügel bilden [46,07 ha]. Der aus ökologischer Sicht wertvollere Bereich liegt in der Abt. 2250 da hier die Wasserverhältnisse noch soweit ausreichen, dass die meisten Typischen Moorarten noch vorkommen. Im inneren der Fläche besteht ein offener Bereich, welcher jedoch künstlich aufrechterhalten wird.

Im Rahmen einer MAE – Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der ASF in Gribow u. dem STAUN in Ückermünde wurde ein etwa 10 bis 14 m breiter Gürtel um die offene Moorfläche von Kiefern- u. Bickenanflug befreit. Diese tlw. schon ca. 15 cm starken Bäume wurden vollständig aus dem Moorbereich entfernt. Ferner wurden zwei Informations- Tafeln aufgestellt, welche die Besonderheiten darstellen und somit auf die Einzigartigkeit des Gebietes hinweisen. (siehe auch hier)

Abteilung

Bestockung

Hektar

Nebenbestand

Bodensub.

Besonderheit

2249 b

Ki , 75j. ,  0,7 B

  6,59 ha

RBu [U.] 40 j.

mRM, M2

1ha neu Voranb. RBu

2249 c3

Ki, Fi 56j.  0,6 B

  0,94 ha

StEi [U.] 40j.

mRM, M2

0,1ha, “Urwald-Insel”

2249 c4

Ki, 32 j. ,  0,8 B

  1,73 ha

Ver. Bi, Rbu

mRM, M2

Einzelne Überhälter

2249 c5

Ki, 87 j.  , 0,6 B

  4,69 ha

Rbu [U.] 42 ,

mRM, M2

kl. Ficht, U. nur halb

2249 c6

Ki, Fi  87 j. 0,6 B

  0,61 ha

Rbu,Fi [U.] 4j.

mRM, M2

neuer Voranb.  RBu

2249 13

Mbi , Ki

16,81 ha

Fi, wenig Rbu

OA1,OZ3

Weisergatter

2250 a1

Dgl,Fi,Ki 65j. 0,2

  0,89 ha

Rbu  0,2 ha

mRM, M2

0,6ha junge Ki, Bi 5 j.

2250 a2

Ki, 20 j.  , 0,9 B

  0,71 ha

Ver. Bi

mRM, M2

Ki geastet

2250 a3

Ki, 60 j. 1,1 B

  1,97 ha

Ver. Fi u. Bi

mRM, M2

ältere Fi am Moorrand

2250 27

Mbi, Ki 40j.0,9 B

  1,51 ha

Fi [U.]

OA1,OZ1

Tief eingeschnitten

2250 26

Ki 40j.u10j. 1B

  8,11 ha

Viel Ki - NVJ

OM1,

LNatschG

Tabelle:  Darstellung der Bestockungen innerhalb des NSG

Die von der Spechtwald GbR und dem Verein „Alnus“ vollzogenen Naturschutzs-Aktivitäten erstrecken sich vorerst mit der Analyse der aktuellen Situation. Parallel wird der Versuch unternommen mit Hilfe von anderen Förderprogrammen (z. B. Moorschutzprogramm des Landes in Verbindung mit der EU) eine Untersuchung zu erstellen. Bislang sind jedoch keine Maßnahmen in ein solches Programm mit einbezogen. Die Untersuchungen der parallel geplanten Wasserstands – Anhebungen der Buddenhagener Wiese sind durch die UNB Anklam zum Abschluss gebracht worden.  Das sich hier aus entwickeltet Konzept  sieht eine Stufenplan vor, welche im besten Fall wieder zu einer Erhöhung des Wasserstandes führen könnte. 

Ökologische Bewertung/ geplante Maßnahmen

Durch die Entwicklung von Mischwäldern ist es langfristig möglich die Verdunstungsraten zu vermindern. Je größer die Buchen werden, umso stärker gehen die Pflanzendecke am Boden und damit auch ihre Verdunstung zurück. Untersuchungen haben hierzu ergeben das Beispielsweise unter 78j. Kiefer 12 % und unter 100j. Buche 21% der Niederschläge versickern (vom BMBF durchgeführt in Eberswalde). Da im weiteren Einzugsgebiet weitere Nadelforste bestehen  ist es aus Sicht der Eigentümer notwendig diese mit in das Gebiet einzubeziehen. Es geht hierbei insbesondere um folgende Abteilungen 2249 c1, 2249 c2, 2249 c7 sowie 2250 a4, 2250 a5, 2250 a6 sie haben direkten Anschluss an die Moorflächen. Da die Wassermenge deutlich zu erhöhen ist könnten auch die Bereiche der gesamten Abt. 2256 mit einbezogen werden. Damit könnte in Rahmen der vorgesehenen langfristigen Bestockung Wechsel der Wasserzufluss erhöht werden. Eine aktive Einleitung von Oberflächen Wasser des Weges (Flurstück 224} als auch der Gastrasse ist zu prüfen. 

Planung/ Ziel

Es ist dringend geboten den Wasserstand des gesamten Gebietes anzuheben. In anbetracht der in den letzten Jahren niedrigen Niederschlagsmengen (ca. 400 mm) verschlechtert sich die Situation jährlich. Zu beobachten sind längere trocken Perioden im Frühjahr, welche mit hohen Temperaturen die Verdunstung über die Fläche betrachtet verstärken.